top of page
Suche
  • AutorenbildAlexandra

Die (un)erträgliche Leichtigkeit der Authentizität.

Aktualisiert: 11. Okt. 2023

Wenn ich zu Wahrhaftigkeit und Authentizität erwache, wird es unmöglich zu lügen. Buchstäblich. Ich kann es nicht mehr. Und ich will es auch nicht. Es beginnt mit kleinen Dingen und in sicheren Räumen. Aber dann wächst es. Es wird zu einer schweren Bürde, nicht die Wahrheit zu sagen, weil ich weiss, was es mich kostet, zu verbergen, was ich wirklich denke und fühle. Zur Hölle mit all den Masken.


Und nein, das bedeutet nicht, dass ich mit dem, was ich fühle und denke, richtig liege. Es bedeutet nur, dass ich es dir jetzt sage. Und das ist unangenehm. Für dich. Und für mich. Es bedeutet nur, dass plötzlich all das Urteil, das ich jahrzehntelang mit mir herumgetragen habe, jetzt zum Vorschein kommt. Und jetzt weisst du es. Und jetzt weiss ich, dass du es weisst.


Und das schafft Platz, und das Urteil verschwindet plötzlich. Ich stehe zu dem, was ich bin. Ich tue dies in Freundlichkeit und Liebe. Ds ist meine Absicht. Bitte verzeihe mir, wenn ich es nicht tue.


Was für ein Segen für mich, zu erfahren, wie es ist, das, was ich verberge, mit dir in Kontakt zu bringen und die echte Reaktion zu erleben und nicht den Film, der in meinem Kopf läuft. Und das Leben zu spüren. Dich zu spüren. Mich zu spüren.


Zu erleben, dass manchmal Magie geschieht, wenn ich meine Wahrheit sage, und meine Vorstellung von der Welt auf den Kopf gestellt wird.


Und manchmal ist es schwer und schwierig und kompliziert. Und dann lerne ich, dann habe ich keine Ahnung, was ich tun soll, und mir wird klar, dass ich nur ein Kind bin, ein Kind, das erwacht. Ein Kind, das lernt, mit Konflikten umzugehen. Ein Kind, das lernt, Konflikte zu lösen. Ein Kind, das lernt, zu akzeptieren, dass ich nicht von allen gemocht werde, wenn ich über das spreche, was ist. Ein Kind, das es wagt, die vorgetäuschte Harmonie zu stören. Endlich heilt ein Kind. Endlich heile ich.




Habe etwas Geduld mit mir. Dieser Beitrag ist lang. Und vielleicht ist er es wert.


Heilung ist nicht Liebe und Licht. Zumindest nicht für mich. Zumindest nicht die ganze Zeit. Es gibt kein Entrinnen vor dem, was ich wirklich bin, um wieder ganz zu werden. Und das ist beängstigend. Denn tief im Inneren weiss ich wirklich nicht, ob ich ein guter Mensch bin. Das ist der ganze Grund, warum ich es überhaupt erst vor dir versteckt habe.


Die Wahrheit ist, ich lüge. Und zwar sehr oft. Ich übertreibe. Ich verschweige. Ich sage, ich sei gut, wenn ich es nicht bin. Ich blase mich auf. Ich mache mich klein. Ich weiss genau, was du hören willst, ich weiss, was du ertragen kannst. Ich weiss, was du fühlen wirst, bevor du es fühlst. Ich lüge bewusst und unbewusst. Oder zumindest habe ich das früher getan. Jetzt lüge ich nur noch unbewusst. Alte Muster, die ich noch nicht aufgelöst habe. Alte Ängste.


In einer perfekten Welt würde ich zur Authentizität erwachen, und die Wahrheit zu sagen, diese Warheit wäre Liebe und Licht. Und das schöne Licht, von dem ich weiss, dass es tief in mir steckt, würde in die Welt hinausströmen.


Aber die Wahrheit ist, dass der Übergang hässlich und beängstigend ist. Denn ich bin nicht nur Licht. Ich bin auch Dunkelheit. Verdrängte Sehnsüchte. Urteile. Eifersucht.



Wenn ich also die Wahrheit sage, hoffe ich auf Licht, und ich habe den tiefen Wunsch, dich nicht zu verletzen. Ich bade meine Worte in Liebe und Licht und spreche sie. Und dann stehe ich dir gegenüber mit allem, was ich bin. Die Mächtige und Starke. Die alte Hexe. Das verängstigte kleine Mädchen, das flüstert, bitte verurteile mich nicht. Und ich versuche, auch diese Masken abzunehmen. Und ich schaue dir weiter in die Augen, obwohl ich mich am liebsten verstecken würde.


Denn ich weiss, es ist in Ordnung, es ist in Ordnung, dass du verletzt und wütend und überwältigt bist. Es ist in Ordnung, dass ich Angst habe. Ich trenne die Verbindung nicht. Ich bleibe in Kontakt. Ich kann bei dir sein. Und mit mir. Und ich liebe dich und ich liebe mich. Sogar noch mehr.


Und ich kann es ER-TRAGEN. Mit all dem Licht, das hinter mir steht. Ich kann es ertragen, dass ich ich bin und dass du du bist.



Mura Ante Tegedura.


Mögen alle Masken fallen und die Türen öffnen sich.


1 Ansicht0 Kommentare

Aktuelle Beiträge

Alle ansehen

Comments


bottom of page